Von Annavasanna und Modocomor

Sonntag, 16. Juli 2023, 17:30 ♦ München, Hochschule für Musik und Theater, Arcisstraße 12 ♦ »Tanzfest« des Instituts für Historische Aufführungspraxis ♦ Von Annavasanna und Modocomor – Deutsche Hoftänze aus dem 15./16. Jahrhundert Blockflötenconsort des Instituts für Historische Aufführungspraxis: Kathrin Zajicek, Lisa Schöttl, Nataliia Pavliv und Maurice van Lieshout, Blockflöten; Michael Eberth, Clavicytherium; Leitung: Maurice van Lieshout mehr Info unter: Tanzfest 

Programm:

Ludwig Senfl (um 1482-1542)
Es taget vor dem Walde
Hoftanz ,Es taget vor dem Walde‘

Annavasanna
Hoftanz ‚Le petit Rouen‘
Modocomo

Hans Weck (um 1500)
Ein ander Dantz

Hoftanz ‚Benzenhauer‘

Quellen:
Paul und Bartholomäus Hessen: Ettlicher guter teutscher und pollnischer Tanz (Breslau 1555)
Bayerische Staatsbibliothek München, Mus. Ms.1512, Mus. Ms.1516, Mus.Ms.3725 (‚Buxheimer Orgelbuch‘) Universitätsbibliothek Basel, Ms.F.X.58

Bei dem mit Darmsaiten bespannten Clavicytherium handelt es sich um eine von Matthias Griewisch angefertigte Kopie des ältesten besaiteten Tasteninstruments das im Royal College of Music in London in unspielbarem Zusand erhalten ist. Ein mit „Ulm 1480“ datierter Pachtvertrag ist am Unterboden eingeklebt. Ob das Instrument tatsächlich im süddeutschen Raum entstanden ist, bleibt unklar. Manche Forscher halten auch Italien als Ursprungsland für möglich. Die Klaviatur reicht von FG bis a‘‘ und entspricht somit im Wesentlichen dem Umfang, den auch Sebastian Virdung in seiner „Musica getutscht und ausgezogen“ (Basel 1511) den zeitgenössischen Tasteninstrumenten zuweist. Neben zwei Abbildungen, die mit Clauicimbalū bzw. Clauiciterū bezeichnet sind schreibt Virdung: „… Das ist eben als das virginale/allein es hat ander saiten von den därmen d‘ schave und negel die es harpfen machen hat auch federkile als das virginale. ist neiilich erfunden und ich hab ir niir eins gesehen. …“. Für welches der beiden Instrumente die Beschreibung zutrifft, müssen weitere Forschungen zeigen.