… in die Orgel singen …

… an Bayerns ältester Orgel von 1609!

Orgel- Vokal- und Instrumentalmusik aus Augsburger Überlieferungen
Sonntag, 7. Mai 2017, 16.00 Uhr; Gabelbach, Sankt Martin

Werke von Hans Leo Hassler, Hans Ulrich Steigleder, Jan Pieterszoon Sweelinck, Girolamo Frescobaldi u. a.

die Orgel:
1609 wurde in der Augsburger Barfüsserkirche vom Orgelbauer Marx Günzer (Güntzer) eine neue Orgel errichtet. Das durch zeitgenössische Zeichnungen und Stiche optisch gut dokumentierte Werk wurde nach 1755 anlässlich eines Orgelneubaues durch den Augsburger Orgel- und Clavierbauer Johann Andreas Stein abgebaut. Die Gemeinde verkaufte das „gebrauchte“ Instrument an die Gemeinde in Gabelbach. Stein und seine „Crew“ besorgten den Transfer. Somit überlebte die Günzer-Orgel im Gegensatz zu ihrer Steinschen Nachfolgerin Krisen und Kriege.
Die sorgfältige Restaurierung Orgel, im Wesentlichen auf den Stand 1609, wurde letzes Jahr abgeschlossen. Somit ist in Gabelbach Augsburg und zugleich Bayerns älteste Orgel erhalten. Das Instrument ist in idealer Weise für die süddeutsche Musik Anfang des 17. Jahrhunderts geeignet, ein vergleichbares in Bayern bislang nicht vorhanden!

Die Orgel als zentrales Instrument in der Kirche versammelte sowohl Sänger als auch Instrumentalisten um sich. Beim „in die Orgel“- Singen konnte dabei die Liedmelodie mit oder ohne Verzierungen in der jeweiligen Stimmlage mitgesungen oder mitgespielt werden, und das auch bei einer kunstvollen Choralfantasie für Orgel. Dass dann bei bekannten Liedern sogar die Gemeinde in den cantus firmus des Orgelstückes einfiel, war keine Seltenheit. Präsentiert werden einige Möglichkeiten, wie sie vielleicht auch in der Augsburger Barfüßerkirche um 1610 praktiziert wurden, wo die Gabelbacher Orgel, die älteste erhaltene Orgel Süddeutschlands ursprünglich beheimatet war.

Sabine Lutzenberger, Sopran; Angelika Radowitz, Bassdulcian; Michael Eberth an der ältesten Orgel Bayerns von Marx Günzer (1609)

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